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DANKE AN DIE MÜTTER, DIE IHREN KINDERN DAS LEBEN SCHENKTEN!

 

Wir sind ein Ehepaar Anfang 30 und haben 2 Kinder, eine 4-jährige Tochter und einen 1-jährigen Sohn. Beide sind Himmelsgeschenke an uns, denn beide sind nicht unsere leiblichen Kinder, sondern wir haben sie in unsere Familie aufgenommen, als sie bereits geboren waren.

Wir selbst können keine leiblichen Kinder bekommen und diese Diagnose hat uns sehr traurig gemacht, denn wir haben uns schon immer eine große Familie gewünscht. Als es nach einigen Monaten auf natürlichem Wege nicht geklappt hat, wurden wir von meiner Frauenärztin an eine Kinderwunschklinik weitergeleitet. Dort folgten emotionale, persönliche und zum Teil unangenehme Gespräche und Untersuchungen und daraus folgend zunächst eine Hormontherapie und letztlich einige Inseminationsversuche. Nachdem das alles nicht klappte, haben wir uns aus ethischen Gründen letztendlich gegen eine „künstliche Befruchtung“ entschieden, sehr zum Unverständnis der behandelnden Ärzte.

Der Wunsch nach einem Kind blieb weiterhin stark und so reifte mehr und mehr der Gedanke, einem Kind ein Zuhause zu geben, das nicht bei seinen leiblichen Eltern leben kann.

Wir haben uns an unsere zuständige Adoptionsvermittlungsstelle gewandt und sind dort super beraten und begleitet worden. Man wird sehr genau überprüft und es werden viele Gespräche geführt, Fragebögen ausgefüllt, Unterlagen benötigt und Hausbesuche gemacht, bis die zuständigen Menschen wirklich sicher sind, dass es einem Kind gut bei uns gehen wird.

Dann standen wir auf der Bewerberliste und haben mit Spannung und Hoffnung über 1 ½ Jahre auf DEN Anruf gewartet. Ob er überhaupt kommt und wann, weiß man nicht. Die Mitarbeiter der Vermittlungsstelle suchen Eltern, die für das jeweilige Kind am besten passen und dabei spielen ganz viele Aspekte eine Rolle, z.B. auch Wünsche der abgebenden Eltern.

Als dann der Anruf kam, waren wir gerade im Urlaub und haben diesen sofort abgebrochen, um zu unserem kleinen Mädchen ins Krankenhaus zu fahren. Sie war zu dem Zeitpunkt 9 Tage alt und lag noch zur Überwachung in der Klinik. Ihre leiblichen Eltern konnten sich nicht noch um ein weiteres Kind kümmern, wünschten sich aber für das Mädchen eine liebevolle, junge Familie und haben ihr sogar noch einen Namen mit auf den Weg gegeben. Wir waren überglücklich, dass wir durch dieses Kind zu Eltern wurden und haben sie vom ersten Moment an liebgehabt und als unser Kind angenommen. Klar, die Bindung wächst nach und nach und man lernt sich kennen, aber wir haben uns gut aufeinander eingestellt und durften die Kleine ein Jahr später adoptieren, so dass sie nun auch rechtlich unser Kind ist. Mit den leiblichen Eltern haben wir über die Vermittlungsstelle anonymisiert Briefkontakt und schicken regelmäßig Briefe und Fotos von ihr. Es gäbe von unserer Seite die Möglichkeit, dass wir uns in einem begleiteten Rahmen treffen und unsere Tochter ihre Herkunftsfamilie kennen lernen darf. Wir sind sehr dankbar, dass der kleine Wirbelwind leben darf und sich zu so einem tollen, fitten, interessierten, aufgeweckten Kindergartenkind entwickelt hat!

Da wir uns noch ein Geschwisterkind für unsere Tochter wünschten, haben wir uns 2 Jahre nach ihrer Aufnahme noch um ein weiteres Kind beworben und durften im vergangenen Jahr einen kleinen Jungen aufnehmen. Auch er war erst wenige Tage alt, ganz zart, sehr süß und gesund. Seine leiblichen Eltern leben in schwierigen sozialen Verhältnissen und haben sich bewusst dafür entschieden, ihrem Kind eine bessere Zukunft ermöglichen zu wollen, da ihnen klar war, dass sie sich nicht um ihn kümmern können. Ihnen wurde in einer Schwangerschaftsberatung erklärt, dass es neben einem Abbruch dieser ungeplanten Schwangerschaft auch die Möglichkeit gibt, das Baby kurzfristig zur Pflege oder aber dauerhaft in eine Adoptivfamilie zu geben, und sie haben sich für die dauerhafte Variante entschieden, sich aber gewünscht, dass wir Kontakt zueinander haben und sie den Kleinen ab und zu sehen dürfen. Auch hier schreiben wir Briefe über seine Entwicklung und schicken Fotos und einmal haben wir uns bereits mit ihnen getroffen.

Wir freuen uns so sehr über diese beiden Kinder, dass ihre Mütter sie ausgetragen haben und sich für diesen für sie schweren, aber verantwortungsvollen Schritt entschieden haben. Sie haben es aus Liebe getan. Es ist so schön zu wissen, dass die Beiden von Anfang an geliebt waren. Auch wenn sie nicht bei ihren leiblichen Eltern sein können, haben diese das Beste für sie gewollt!

© pixabay, RyanMcGuire