Mögliche Folgen der Abtreibung

Ein Schwangerschaftsabbruch bleibt nicht immer folgenlos.

Eine Abtreibung kann man nicht mehr rückgängig machen. Das Leben eines jungen Menschen wird dabei beendet. Eine Abtreibung ist in diesem Sinne etwas Endgültiges – sowohl für das Kind als auch für die Mutter, zu deren Leben dieser Eingriff von nun an unwiderruflich gehört.

Über die Folgen von Abtreibung wird noch immer viel zu wenig gesprochen. Viele Frauen bleiben hierüber vor dem Abbruch gar nicht oder unvollständig informiert. Gerade die psychischen Folgen werden häufig nicht ausführlich genug thematisiert, sodass es den Frauen unnötig schwer gemacht wird, eine selbstbestimmte und verantwortungsvolle Entscheidung zu treffen.

Die Folgen eines Schwangerschaftsabbruchs hängen von unterschiedlichen Faktoren ab:

  • dem Alter des Kindes
  • dem Kenntnisstand des Arztes
  • der angewandten Abtreibungsmethode
  • der eigenen ethischen Einstellung zum Thema Abtreibung
  • der eigenen psychischen Verfassung
  • der Frage, ob die Entscheidung tatsächlich selbstbestimmt oder unter Druck getroffen wurde
  • der Anzahl vorausgegangener Schwangerschaften (oder -abbrüche)
  • u. a.

Da es sich bei einer Abtreibung häufig um einen operativen Eingriff handelt, können auch medizinische Komplikationen auftreten. In der Literatur schwanken die Angaben über das Auftreten von Komplikationen zwischen 2 und 10 Prozent.

Während der ersten 24 Stunden nach der Abtreibung:

  • Narkosezwischenfall
  • Verletzungen / Entzündungen der Gebärmutter oder Eileiter
  • Blutungen / Blutverlust
  • Allg. Infektionen / Fieber u. a.

Tage oder Wochen nach dem Eingriff:

  • Blutungsstörungen
  • Entzündungen der Gebärmutterhöhle
  • Verwachsungen / Verklebungen
  • Erhöhtes Risiko von Eileiterschwangerschaften
  • Unfruchtbarkeit u. a.

Unmittelbar nach der Abtreibung verspüren viele Frauen zunächst Erleichterung. Sie hoffen, dass nun alles wieder so wird, wie es vor der ungeplanten Schwangerschaft war. Bei einigen Frauen treten jedoch schon kurze Zeit später oder aber auch erst nach Jahren psychische und psychosomatische Schwierigkeiten auf, die die gewohnte Lebensqualität stark beeinträchtigen. Folgende Symptome / Probleme können sich nach einer Abtreibung entwickeln oder verstärken:

  • Übererregbarkeit (Überwachsein, Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen…)
  • Rückzug aus einst geliebten Lebensbereichen
  • (Auto-)Aggression
  • Überwältigung von Erinnerungen an das Abtreibungsgeschehen (Albträume, Flashbacks…)
  • Depressionen (Weinen, emotionale Gleichgültigkeit, vermindertes Selbstwertgefühl, Antriebsminderung, Reue und Schuldgefühle, Suizidgedanken…)
  • Angst- oder Panikattacken (Herzrasen, Atemnot…)
  • Störungen des Essverhaltens
  • Medikamenten-, Alkohol- und Drogenmissbrauch und -abhängigkeit
  • Psychosomatische Beschwerden (Sexualstörungen, Magen-Darm-Störungen, Menstruationsbeschwerden, Kopfschmerzen)
  • Beziehungsabbruch / Trennung (66 % beendeten nach der Abtreibung die Beziehung zu ihrem Sexualpartner)
  • U.a.

 

 

Quellen